holly holleber

2006 Das zweite Solo

Alles Schrott!!??? bzw. Beziehungsweisen

Solo-Programm von Holly Holleber mit tiefschürfenden Gedanken über den Alltagsschrott…


Müllophile Gedanken zu schrottophoner Musik

Das Solo-Programm von Holly Holleber bietet auf exquisitem Instrumentarium wie der Eierharfe, dem Gulliphon, der Bettflaschen-Steel-Drum, der Teekannen-Trompete etc. musikalisch-kabarettistische Gedankengänge zu alten und neuen Beziehungskisten: mein erstes Auto, mein bester Freund, die liebe, leidige Politik, also zu ganz normalem Alltagssperrmüll, ergänzt durch Chansons, vom Leben geschrieben, begleitet auf Gitarre, Akkordeon, Klavier, Ukulele…

Regie: Hedy Auer- Holleber/Ngmd./Thomas Hock/Köln

Fotos fürs Plakat von
Michael Spieler HD

Samstag, 28. Januar 2006
Lieder auf Gully-Xylophon und Gießkannen-Trompete
Abwechslungsreiches Gastspiel von Holly Holleber am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium
Von Felix Hügel

Neckarbischofsheim. Beziehungen. Sie können neu und aufregend oder aber routiniert und langweilig sein. 
Mit diesem Thema setzte sich Holly Holleber bei seinem Gastspiel „Alles Schrott!? bzw. Beziehungsweisen“ am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium auseinander. 
Der Auftritt jedoch war keine Minute langweilig, sondern immer  unterhaltsam und abwechslungsreich.

Holly Holleber hat seine stärksten Momente bei den Chansons am Flügel, der Gitarre oder am Akkordeon. Doch man würde dem Auftritt nicht gerecht, reduzierte man ihn nur darauf.
Denn es gibt kaum ein scheinbar alltägliches Ding, das Holleber nicht zum Instrument umfunktioniert: der Gullydeckel wird zum Xylophon, der Eierschneider zur Harfe, Bettflaschen zu Trommeln und die Gießkanne zur Trompete. Selbst Gebrauchsgegenständen wie Messern, Gartenscheren oder einer „flotten Lotte“ schafft er es, rhythmische Geräusche zu entlocken. Mit denen untermalt er dann seine Gedichte und Songs.
Die Show ist so abwechslungsreich, dass man sich immer fragt: Was wird er denn nun als nächstes machen? Denn nicht nur musikalisch, sondern auch thematisch ist der Auftritt äußerst vielseitig: Vom ersten Auto, dem eigenen Garten und dem besten Freund bis zur Ehefrau. Und in manchen Stücken folgt einfach nur ein Wortspiel auf das andere. Holly Holleber weiß gekonnt mit Rhythmus und Sprache zu spielen.

Aber auch scheinbar ernste politische Themen zieht er durch den Kakao: „Da das mit der Deutschen Einheit nicht so ganz klappt, könnte man doch den 17. Juni wieder als Feiertag einführen und ihn dann gleich zur Produktivitätssteigerung wieder abschaffen.“

Hat man im einen Moment noch Tränen gelacht, so kommen im nächsten Moment Lieder, die unter die Haut gehen. Wie etwa „Ich lade dich ein“ oder „Ich möchte gerne fliegen“. Denn die erzeugen ein Gänsehaut-Gefühl. 

Etwa vier Monate hat Holly Holleber am neuen Programm gearbeitet. Die Entstehungsweise der einzelnen Stücke war dabei völlig unterschiedlich: „Manchmal habe ich einfach einen Gegenstand wie die ‚flotte Lotte’ in der Hand und denke mir, damit könnte man doch eigentlich  auch Musik machen. Manchmal steht aber der Text schon vorher fest und die musikalische Untermalung ergibt sich daraus.“

Und auch für Neckarbischofsheim hat Holleber eigens ein persönliches Lied komponiert. Schließlich habe er ja nicht nur durch die Zusammenarbeit mit der Theater-AG mittlerweile auch eine Beziehung mit der Stadt. Als Strophen nahm er die Informationstexte der offiziellen Homepage http://www.neckarbischofsheim.de/.
Den Refrain hat er mit einem Augenzwinkern selbst gedichtet: „In Neckarbischofsheim, Helmhof und Untergimpern kann man prima auf dem Klavier rumklimpern. In Helmhof, Untergimpern und Neckarbischofsheim kann man leben und trotzdem glücklich sein.“