holly holleber

Wunderhörnlich — Recycling – Orchestra

„Wunderhörnliches“ Geschehen unter Beteiligung von SchülerInnen des Recycling-Orchestras der IGH

Akkustische Massage auf der `Tonspur´.

Vor über 200 Jahren erschien in Heidelberg eines der bedeutendsten Werke der deutschen Romantik. 1806 veröffentlichten Clemens Brentano und Achim von Arnim hier den ersten Band ihrer Liedersammlung. Schon Goethe empfahl Des Knaben Wunderhorn für jede Küche „des einfachen Volkes“ und für jedes Klavier der „Gelehrten“.

Ein Jahr lang waren nun „Wunderhorn-Scouts“ im Auftrag des Heidelberger Theaters in der Stadt unterwegs und haben Wörter, Sprüche, Lieder, Gedichte und Geschichten gesammelt, die die Menschen heute bewegen.

Endlich war es soweit!  Am 21. und 22.7. eroberten die Heidelberger mit ihren Liedern und Geschichten die Städtische Bühne. Geheimnisvolle Räume des Theaters konnten, geführt von Heidelberger Bürgern, erkundet werden und man konnte dort von verschiedenen Installationen und Ereignissen „verwundert“ werden. 

20 Schülerinnen und Schüler der IGH trugen ihren Teil zum wundersamen Geschehen bei. 
Im Orchesterproberaum der Städtischen Bühnen waren 10 Liegen mit Tischlampenbeleuchtung aufgebaut. Die Orchesterpulte dienten als Ablage für ein besonderes Instrumentarium: Topfdeckel aus Metall und Glas, alte Guglhupfformen, Plastik- und Pappröhren, mit unterschiedlichen Materialien gefüllte Filmdöschen, Festplattenhalterungen aus den Tiefen der PC-Gehäuse, Mehlzerstäuber etc.. Diese dienten als Klanglieferanten für die Akteure.

Jeweils 10 Veranstaltungsbesucher wurden vor dem Konzert auf dem Weg durch die Theaterkatakomben auch in besagten Orchesterproberaum geführt. 
Die Klangobjekte waren mit weißen Tüchern verdeckt und die Gäste legten sich auf die Liegen. Sie setzten eine Maske über die Augen und nun begannen die Klangmasseure und – masseurinnen die Liegenden rein akustisch mit ihrem Materialklang zu massieren. 

Nach etwa vier Minuten erhoben sich die „Klienten“ und setzten ihren Weg auf der sogenannten „Tonspur“ in anderen Räumen fort. 
Abschließend erlebten sie die gesammelten Texte als inszeniertes und choreographiertes Konzert mit vielen Tänzern jeden Alters. 
Insgesamt waren über 200 Schüler und Schülerinnen an dem Ereignis beteiligt.