
Ich lebe und wohne bei Heidelberg, bin Multiinstrumentalist („aber keines spiele ich richtig“) bespiele seit 1956 die Bretter, die die Welt bedeuten.
Das tat ich und tue ich als Musiker, Komponist und auch als Darsteller in den unterschiedlichsten Formationen.
Wann beginnt ein Künstlerdasein?
Nun, ich glaube bei mir war es der Moment, als ich als 4-Jähriger im Festzelt beim Dorffest auf der Bühne in meine kleine Mundharmonika blies und „Hoch drob´n auf´m Berg“ spielte und alle mitsangen.
Der anschließende Applaus tat wohl ein Übriges.
Von da an musste ich einfach immer wieder dieses Erlebnis haben: andere irgendwie berühren und dafür Applaus erhalten. Das geschah zunächst auf privater Ebene oder in der Schule.
1967 SingOut Deutschland
1975 - 1985 Tanzmusik in unterschiedlichen Formationen
1974 - 1979 Studium
80er Jahre
Andando, time afrique Kabarett Unke
1988 Kunstdinger (Mundartdichterinnen)
1988 San Mundo ein Theaterexperiment
Ab 1989 Cocolores - Travestiekünstler
1992 - 2004 Spektakel macht Schule
1999 Theater Dortmund (Auftragsarbeit)
Ab 2000 Szenische Lesungen mit musikalischen Ereignissen
2017 Zeitensprung (Theaterstück mit Musik)
2019 Bach und Händel (ein fiktives Theaterstück)
1964, ich war gerade 2 Monate in der 7.Klasse des Musischen Gymnasiums Würzburg, erhielt ich einen Direktoratsarrest, weil ich während der Pausen in den Überäumen im Keller am Klavier "rumgerockst" habe und viele Mitschüler und Mitschülerinnen begeistert zugehört haben und mich anfeuerten. Das war halt zuuu laut.
Hier das rekonstruierte Dokument von 1964. Ich hatte gar keine J a z z (deutsch gesprochen) - Musik gemacht, sondern lediglich ein kleines Mozart-Menuett ein wenig swingy gespielt. Das Gebäude des damaligen Deutsches Gynasium oder Musisches Gymnasium Würzburg gehört heute zur Uni Würzburg.
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So sah der "Bösewicht" damals aus


Wem sowas übertrieben erscheint: an Bayerns Schulen war bis Ende der 60er die Prügelstrafe erlaubt. An den Konservatorien (Musikhochschulen) wurde den Studierenden von Professoren untersagt nebenbei „kommerziell“ Tanz- oder Unterhaltungsmusik zu spielen, denn viele betrachteten Auftritte in Unterhaltungsmusik (also Jazz, Schlager, Tanzmusik, später Rock/Pop) als „verderblich für Technik und künstlerische Haltung“.
Wer es trotzdem tat, musste es diskret halten, um nicht mit der Schulleitung in Konflikt zu geraten, ansonsten gab es Rügen oder Studienprobleme. So wurde das logischerweise auch an einem musischen Gymnasium so gehandhabt.
Sing-Out Deutschland
Seit meinem 14ten Lebensjahr spielte ich dann für mir persönlich nicht bekannte Menschen.
Mit Sing-Out bereiste ich 4 Jahre lang die Welt und konnte mich auch musikalisch
vortrefflich weiterentwickeln: außer den Instrumenten (Gitarre, Bass, Klavier), lernte ich komponieren und dirigieren, ein Orchester und einen Chor leiten.
Ich bin der in der Frontmitte mit Gitarre.
4 Jahre bei Singout "Hoch mit den Menschen"
1966 - 1970 Singout
1967 - 15 Jahre alt - wohl mein erster Auftritt als Solist vor vielen Menschen
Hier sieht man mich nur von hinten, da ich zum musikalischen Leiter der Truppe avanciert war

Sing es hinaus - Menschen steht auf
Intensive Erfahrungen weltweit in jungen Jahren
1966 sah ich in meiner Heimatstadt Würzburg eine Show, die sich Sing-Out 66 nannte. Es war mir einfach unmöglich, mich nicht beeindrucken zu lassen. Denn auf der Bühne standen nur junge Menschen, einige kaum älter als ich. Diese Showgruppe machte einen Tag später ein Treffen für interessierte junge Leute, die in ihrer Stadt eine ähnliche Gruppe gründen wollten. Ich ging hin und zwei Monate später auf eine Tagung in Castrop-Rauxel und vier Jahre später kehrte ich erst nach Hause zurück.
In der Zwischenzeit lernte ich Showbusiness einerseits und das Zusammenleben unterschiedlichster Menschen aus vielen Nationen und mit vielen verschiedenen Überzeugungen andererseits.
Und ich kann heute sagen, dass es wohl eine der prägensten Zeiten meines Lebens war. Im Januar 1967 stand ich als 14 - jähriger Gitarrist auf einer Riesenbühne vor ausverkauftem Haus und am Abend wurde sogar in der Tagesschau davon berichtet. Dann gings zu LP-Aufnahmen ins CBS-Studio nach Winterthur in die Schweiz, anschließend für 12 Wochen nach Brasilien - dort wurde ich 15 Jahre alt - und weiter zum Internationalen Up With People Meeting in die USA und zur Expo nach Montreal und und und... 1968 ( 16 Jahre alt ) wurde mein erster Song auf Schallplatte gepresst. All die Jahre stand ich ständig auf der Bühne, lernte Gitarren-, Bass- und Klavierspiel, wurde mit 16 Jahren der musikalische Leiter der bis zu 120 Leuten starken Gruppe,
musste also Dirigieren lernen, Proben leiten, mich durchsetzen. Wir sangen und musizierten nicht einfach. Wir hatten eine "message": Alle Menschen werden Brüder und alle Menschen sind gleich.
Dass die Realität dem bis heute entgegensteht, ändert nichts an der grundsätzlichen Möglichkeit.
Zu den beeindruckendsten Erfahrungen gehören die Auftritte vor riesigen Menschenmengen, z.B. während der Brasilientournee 1967 vor der Belegschaft des VW-Werks in Sao Paulo (28000), im Maracanazinho in Rio de Janeiro (30000), der Kurzauftritt im Maracana während der Pause eines Fußballspiels (120000) Das Stadion wurde 2014 umgebaut und hat heute nur noch Sitzplätze, etwa 78 000 oder auch wie hier am Piazza della Vittoria in Genua vor etwa 10000 Menschen
So sind für mich die vollen Stadien bei Rockevents heute gar nichts Besonderes.
Und immer wieder waren wir, war ich auch im Fernsehen, in Brasilien gab es damals schon jede Menge Lokalsender, die unsere Liveshow ankündigten. Dafür sind wir auch für Kurzauftritte ins Studio.
Oder auch 1969 in der Rudi Carrell Show, die damals ziemlich populär war.
Dieser alte Wochenschaubericht bezieht klar Stellung, dass wir wohl auch ziemlich fremdgesteuert unterwegs waren.
Ich denke, das mit ein Grund der Auflösung der Gruppe in Deutschland war, dass wir zu kritisch wurden und zum Beispiel auch politische Vorträge von eher links zu verortenden Referenten ohne Einverständnis der sogenannten Leitung in unser Zentrum holten.
Nach Auflösung der Gruppe ging ich zurück in meine Heimatstadt Würzburg um Abitur zu machen. Dort war ich sofort aktiv in den sogenannten "Roten Schülerzellen", die zu der Zeit auch Schulstreiks und Demos organisierten.
So wurde der Widerspruchsgeist, der sich am Ende meiner SingOut-Zeit entwickelte, weiter am köcheln gehalten.
Und noch etwas entwickelte sich in der Zeit bei Sing-Out: meine Zuneigung zu Neuer Musik, auch wenn es bei dem folgenden Chorgesang vielleicht nur andeutungsweise durchschimmert.
Etwas Großes wird kommen...
Wer noch an mehr Rückbesinnung interessiert ist, dem sei das folgende Video über Up with People empfohlen, dem amerikanischen Vorbild.
Bei SingOut war für mich entscheidend die Bühnenerfahrung und der intensive Kontakt mit Menschen jeder Art und die Erlebnisse in der "weiten Welt".
Hier sei nur ein Beispiel genannt: als wir in Rio ankamen, war ich bei einem Universitätsprofessor untergebracht und hatte dort ein eigenens Appartement und einen Chauffeur, der mich täglich zu meinen Terminen und Treffpunkten brachte.- Also Reichtum pur. Als wir am Ende unserer 12wöchigen Tour zurück in diese irrwitzige Stadt kamen, war ich bei Hafenarbeitern einquartiert, die 2 Zimmer hatten und eines für mich geräumt hatten.
Die Herzlichkeit dieser Familie hat mich mehr berührt.
Sicher sind meine Erlebnisse und Erfahrungen von damals auch mit dafür verantwortlich, dass ich 10 Jahre lang mit körperbehinderten Kindern und Jugendlichen gearbeitet habe, und ich an einer Internationalen Schule tätig war.
1974 - 1979 Studium Musik/Deutsch für Lehramt Realschule
So war klar, dass ich nach dem Abitur auch Musik studieren wollte. Eine schwierige Handoperation machte den Traum vom künstlerischen Fach zunichte, so blieb das Lehramtsstudium.
Meine fachpraktischen Fächer waren: Klavier, Kontrabass, Gesang und meine Schwerpunkte, die ich mir selbst setzte, waren Tonsatz, Gehörbildung und Umgang mit tontechnischen Medien.
In den letztgenannten Fächern war ich ganz gut und wurde bald als Mentor in diesen Bereichen eingesetzt.
An der Hochschule spielte ich als Kontrabassist im Orchester und sang im Chor, bei allen möglichen Gelegenheiten musizierte ich mit.

Auch bei Konzerten von Dozenten wirkte ich mit
Tanzmusik
Zum Geldverdienen machte ich Tanzmusik und komponierte und arrangierte für die Bands.

Hier als ein Beispiel "The Magic Music Band", die z.B. Termine wie den Silvesterball im Rosengarten Mannheim spielte.
1980 Für das damals sehr bekannte Kabarett „Unke“ schrieb ich oder arrangierte ich die Musik und musizierte auch selbst in den Programmen.
In Heidelberg spielte ich vor allem in den 80er Jahren in Formationen, in denen afrikanische und deutsche Künstler („Andando“ und „time afrique“) gemeinsam musizierten.

1988
Auch ernste Anlässe wurden von mir mitgestaltet
Mehrere Auftritte in unterschiedlichen Rahmen zur Erinnerung an die Reichskristallnacht
Auch ernste Anlässe wurden von mir mitgestaltet

ab 1988 KunschtDinger
Ende der achtziger Jahre wurde ich auf die Gedichte von Ilse Rohnacher und Marliese Klingmann aufmerksam und vertonte einige der Texte und wir traten schließlich zu Dritt als Gruppe KunschtDinger auf.
Die Begleitinstrumente wurden Stück um Stück erweitert. Alles, womit man einen Ton erzeugen kann, wurde zur Untermalung der Texte eingesetzt. Neben den herkömmlichen Instrumenten wie Piano, Gitarre, Trommel und Rassel kamen das Waschbrett, der Wäschestampfer, das Abwasserrohr zum Einsatz. Und selbstverständlich sprechend und singend die menschliche Stimme, wobei die Autorinnen den Sprechpart übernahmen.
Sie waren beide Preisträgerinnen sowohl bei pfälzischen Mundartwettstreiten, wie auch im Rundfunk des Südwestens.
Plakat

flyer

Programmatischer Eröffnungstitel - ich habe ihn nie getippt

Zwei der Mundarttexte, die die Damen gedichtet haben
En Traimer Text: Ilse Rohnacher/Musik: Holly Holleber
Du traimsch
vun Mensche
wo Dich verstehe
wo Der helfe
wo Dich nemme
wie Du bisch
Du traimsch
vunnere Welt
wo jeder
jeden
versteht
un jeder
vun jedem
verstanne werd
Dei Traim
kannsch vergesse
solang
wie Du
Dei Gsicht
verziehgsch
wann vun Schwule
die Red is.
Hockebleiwerblues Text: Marliese Echner-Klingmann/Musik: Holly Holleber
Jetzt isch's also bassiert
s hot Zeignisse gewwe
zwee Finfer hot sie drin
sie isch hocke gebliwwe
Jetzt isch's bassiert
Was isch bassiert?
Raacht sie
trinkt sie
griggt sie e Kind
braucht sie Extesie
isch sie krank
fehlt erre en Arm
odder e Booi?
Isch sie veruuglickt?
Was isch bassiert?
Nix isch bassiert
sie isch
blouß
hocke gebliwwe
awwer
mer hewwe sie noch!
Wann eener kumme tät Hoomet

1988 San Mundo
war ein experimentelles Theaterstück, das Lutz und ich mit Theaterlaien nach mehreren Workshops zum Thema Impulstheater auf die Bühne brachten.
Dabei hatten wir die Idee, dass das komplette Stück im Metrum läuft, je nach Szene mit 60, 120,180 oder auch 30 Schlägen in der Minute.
Es begann z.B. damit, dass eine Bedienung in einem Café auf einem Tablett ein Metronom durch die Szene trug und auf die immer genervteren Äußerungen der Gäste nicht reagierte,
die für ihre Bitten, Wünsche, Forderungen etc. aber nur das Wort "Fräulein" als verbalen Ausdruck hatten, aber mit den Möglichkeiten des Körpertheaters in allen Facetten dem Metrum entsprechend reagieren konnten.
Das Experiment wurde nach 5 Vorstellungen vom Spielplan genommen. Die Ausführenden hatten aber enorme Erfahrungen sammeln können.
Als Musik- und Theaterpädagoge habe ich in meiner Zeit an der damaligen Schule des Rehazentrums Neckargemünd (heutige Stephen Hawking -Schule) Bands gegründet, die auch auf Tourneen gingen und viele Programme des sogenannten Krüppeltheaters habe ich vor allem musikalisch gestaltet.
Als Christian Sorge vom Heidelberger Kinder-und Jugendtheater mir für die Produktion von "Stärker als Superman" einen Vertrag für die Spielzeit anbot, habe ich nicht "Nein" gesagt.
Ich arrangierte die im Stück vorgesehenen Songs so um, dass ich sie mit körperbehinderten Schülerinnen und Schülern musizieren konnte und schrieb noch einige Überleitungsmusiken.
Das sogenannte Recycling-Orchestra der Internationalen Gesamtschule HD wurde von mir gegründet und betreut,
wie dort auch das Lern- und Arbeitskonzept der sogenannten Theaterklassen gemeinsam mit meiner Kollegin Beate Brocke.
Ab den 90ern gab es mehrere Soloprogramme musikkabarettistischer Art:
„Alles Schrott!?“, „Alles Schrott bzw. Beziehungsweisen“ „Von Ohrwürmern und Zwischentönen“.
Das Street Acoustic Trio hat auch in dieser Zeit mit vorrangig eigenen Songs begeistert.
Dazu kamen einige Theaterproduktionen mit den verschiedenen Ensembles am Gymnasium Neckarbischofsheim.
Seit 2023 gestalte ich gemeinsam mit Francisco Rodriguez das Bühnenprojekt
"Hijos del sol, das kommt mir spanisch vor", ein Programm das durch die Welt spanischsprachiger Musik führt, was so aufbereitet ist, dass auch Menschen ohne Spanischkenntnisse ihre Freude daran haben.
Außer diesem Partnerprogramm gibt es noch ein weiteres rein musikalisches Projekt:
„Goodies but Oldies", gemeinsam mit Roland Schäfer, ebenfalls ein "Oldie" mit Kontrabass und Gesang,
spiele ich mit Gitarre, Ukulele, Akkordeon und Gesang "Goodies" meist aus den 60er/70er Jahren,
Musik zum Mitswingen und Mitsingen.
Und schließlich gibt es noch 2 literarisch-musikalische Programme der
Literaturgruppe Heidelberg-Boxberg/Kleingemünd:
„Lasst euch nicht verführen", mit Texten und vertonten Texten von Bert Brecht, ein zeitloses und gerade im momentanen Weltchaos wichtiges Programm
und
„Das Ende naht, doch der letzte Vorhang klemmt noch", eine unterhaltsame Auseinandersetzung in Text und Lied mit dem Alter, dem Altwerden und dem Altsein
und älter werden wir schließlich alle, was mich aber nicht davon abhält weiterhin die Begegnung
mit Menschen über die Bühne zu suchen.
1988 - 1992 La Pampa - 1994 Mutiger Kuckuck e.V.
Während ich in Eberbach tagsüber Kinder und Jugendliche unterrichtete betrieb meine Frau am Abend mit meiner Mithilfe eine Kneipe in dem kleinen Ort Breitenbronn (Aglasterhausen)
Dort gab es jeden Samstag Live-Veranstaltungen (Musik: Pop, Rock, Jazz, Klassik, Folk ..., Kindertheater, Travestierevuen, Kabarett). "La Pampa" war weit über das Umland hinaus für tolle Events bekannt.
Während dieser Zeit betreute ich als Chorleiter zwei Chöre. Als kleine Anekdote am Rande der dringende Brief des Vereinsvorstands vor einer Chorprobe
Und tatsächlich mussten wir in der darauffolgenden Woche am Grabe dem Ehrenmitglied die letzte sängerische Ehre erweisen.
In dieser Zeit haben wir auch viele besondere Menschen kennengelernt und mit einigen hat sich eine Zusammenarbeit und Freundschaft ergeben, die bis heute halten.




Thomas verstarb im Sommer 2025.
Mit Francisco arbeite ich heute noch zusammen
1992 - 2004 Spektakel macht Schule
Ein Projekt des "Freien Künstlerbundes Heidelberg"
Seit dem Film "Rhythm is it" wissen einige, die an Schule wirklich interessiert sind, was möglich wäre, wenn...
Der Freie Künstlerbund Heidelberg arbeitet seit Jahren erfolgreich mit Projekten ähnlicher Art in Schulen
Stellen sie sich vor:
Ihre Schule verwandelt sich von heute auf morgen in einen großen Theaterbetrieb. Beteiligt ist die gesamte Schule, d.h. alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Hausmeister und - innen, Sekretäre und -innen, Putzmänner und – frauen etc.)
Theaterszenen und Musikstücke entstehen, Bühnenbilder werden gebaut, Akrobaten trainieren, Masken tauchen auf und und und …
Ein Arbeiten ohne leistungsorientierte Vergleicherei. Dabei hat jeder Gelegenheiten und Möglichkeiten zu zeigen, was er kann und zu sehen, was andere können.
Unser Konzept heißt "learning by doing" im wahrsten Sinne dieser Methode: wir wollen begreifbar machen, indem es jeder begriffen hat, d.h. angefasst hat, getan hat.
Dabei gilt, dass wir Scheitern als Chance sehen müssen und nicht als Möglichkeit einige auszugrenzen.
Durch ansprechende Ankündigung, die ästhetische Ausstattung und das hochqualifizierte Mitarbeiterteam des Projektes werden alle Beteiligten dazu angeregt, sich mit ihren Ideen und Talenten einzubringen.
Die Zielsetzung mit diesen Theaterprojekten neue Wege des gemeinsamen Lebens und Lernens zu finden wurden nach übereinstimmenden Meinungen der SchülerInnen, der LehrerInnen und der MitarbeiterInnen unseres Teams erreicht:
• Erfahren, dass jeder Einzelne wichtig ist
• Fördern des sozialen und ästhetischen Lernens
• Auflösung des starren Klassenverbandes - Arbeiten in Teams
• Schule als Lebensraum begreifen
• Hinführung zu kulturellen Einrichtungen
Mit Spaß und Konzentration Fremdes und Neues lernen:
Für eine angemessene Theaterarbeit mit SchülerInnen, müssen wir diese da abholen, wo sie sind. Wir wählen dazu eine Form, die sich vom traditionellen Theaterverständnis unterscheidet: Statt Texttheater ein Theaterspektakel.
Wir benutzen Darstellungsformen, die Kindern und Jugendlichen näher stehen als traditionelles Texttheater:
Improvisations- und Körpertheater, Akrobatik, Tanz, Jonglage, jugendnahe musikalische Formen usw.
Erstaunlich schnell nutzen die SchülerInnen ihre Chance einmal frei von den üblichen Bewertungskriterien und aus eigenem Antrieb heraus etwas zu wagen. Oft entdecken sie dann an sich und anderen überraschende Talente und Fähigkeiten.
Projekte: (Auszüge)
„Theater gegen Gewalt“ Hauptschule Lorch 18.12.1992
„Schul-Spektakel“ Uhland-Schule Bettringen 24.03.1993
„Sehnsucht“ Realschule Schwäb.Gmünd 26.03.1994
„Platz da! – für Spiel(t)räume“ Schwab-Schule Stuttgart 17. -19.07.1995
„Alles in Bewegung“ Theodor-Heuss-Schule Sandhausen 25. – 27.06.1996
„Träume von Räumen“ Waldpark-GHS Heidlberg 21. – 23.04.1997
„Ein Zaubernachtstraum“ Weiermatten-GS Bad Säckingen 13. – 15.05.1998
„Die Trier-West-Side-Story“ Kurfürst-Balduin-HS Trier 28. – 30.10.1998
„Des Pudels Kern – Goethe für alle“ Goethe-Gymnasium Ludwigsburg 10. – 12.05.1999
„Die Oase im Quadratedschungel“ Sickinger-HS Mannheim 08. – 12.05.2000
„Neulich nachts…“ Pestalozzi-GS Heidelberg 26.06 – 30.06.2001
„Wandeln & Verwandeln“ Hohenstaufen-Gymnasium Eberbach 23. – 27.09.2002
„Mobile“ GHS Bondorf 15. – 17.10.2003
1999 Die Tochter des Ganovenkönigs
Eine Auftragsarbeit für das Theater Dortmund, ursprünglich mit eigenen Songtexten, die jedoch vom Rechteinhaber untersagt wurden.
So blieb die Bühnenmusik für die ich auch die Playbacks erstellte

Ab 2000 Szenische Lesungen mit musikalischen Ereignissen



Literatur mitreißend dargeboten, unterhaltend und originell:
Friedemann Püschel und Holly Holleber bieten Heine, Busch, Kästner, Jandl als Einzelprogramme oder als gelungenen Mix und und...und immer in der besonderen Art.
Gelungene Lesung mit musikalischen Überraschungen
Etwa 45 Zuhörerinnen und Zuhörer waren am 2. Februar der Einladung der Bücherkiste zu einem „Streifzug durch die Literatur“ gefolgt. Friedemann Püschel, ein begnadeter Vorleser, präsentierte Texte von Heinrich Heine bis Ernst Jandl und
nahm die gebannten Zuhörer mit auf eine Reise der Emotionen, brachte sie zum Lachen und zum Nachdenken gleichermaßen.
Begleitet wurde er vom Multitalent Holly Holleber, der musikalisch alle Register zog. Die Instrumente seiner Wahl reichten von Keyboard und Gitarre bis hin zu Hammer und Flasche.
Das Ergebnis aus Literatur und Musik war nicht nur unterhaltsam,
sondern faszinierend. Wer nicht da war, hat was verpasst.


Aus diesen 30 Bänden hatten wir ein Programm zusammensgestellt und gestaltet

2004 - 2007 Chansongalas
Galas für einen guten Zweck
Chansons mit anderen für andere
Unter der Leitung von Bernhard Bentgens trafen sich viele Solistinnen und Solisten, die sich sonst nicht so auf Bühnen gemeinsam versammeln und gaben ihr Bestes an Stimme, was in und um Heidelberg am Chanson-Himmel zu sehen und zu hören ist. Sie taten das in variierender Besetzung um dem Lied, dem Song, dem Chanson eine Gala zu bereiten und dem Publikum natürlich auch. Zudem waren es immer Galas der Unterstützung für die Aids-Hilfe Heidelberg, denn der Reinerlös - die Künstlerinnen und Künstler traten ohne Gage auf - ging an diese Organisation.



Chansongala 2006
Frisch und duettös:"Erfrischend Neu!":
Leander Altenberger findet "Komisch", dass
Bernhard Bentgens sein "Antiliebeslied" zum Besten gibt und Mutter
Maria Bentgens kurz darauf die Braut vom Alexander besingt.
Die Chansonette Rosi Goos hat Schlampenfieber und bei
Martin Granacher geht´s um heißgelaufene Handys.
Holly Holleber besingt vergangene Zeiten und will lieber verreisen, da
findet Almut Knecht einen „Beep“ und
Anne Kloos erzählt über die "Freiheit aus einem Männermund".
Peter Saueressig denkt sich was und sagt einfach: "Don´t give up".
Michael Uhl spielt "Gstanzerln", ungeeignet für´s Oktoberfest,
und Gunilla Weber zeigt in dem Lied von Georgette Dee "Alles von mir"
Das musikalische Mit- und Durcheinander ist diesmal besonders gemischt, da es jede mit jedem und jeder mit jeder oder auch andersrum treibt oder doch fast beinah…

Jede und jeder war mal solistisch zugange
Ich habe ab und zu auch andere begleitet
Manchmal war auch die komplette Cast aktiv
Chanson - Gala 2007
Diesmal widmen sich die Sängerinnen und Sänger dem Tiefgang und diesmal geht der Reinerlös zugunsten BiBeZ e.V. - Ganzheitliches Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter/chronisch kranker Frauen und Mädchen




2006 Alles Schrott?!... bzw. Beziehungsweisen
So entstand das Plakat, das Michael Spieler für mich gestaltet hat:
2006 Das zweite Solo
Müllophile Gedanken über den Alltagsschrott zu schrottophoner Musik - Das Solo-Programm von Holly Holleber bietet auf exquisitem Instrumentarium wie der Eierharfe, dem Gulliphon, der Bettflaschen-Steel-Drum, der Teekannen-Trompete etc. musikalisch-kabarettistische Gedankengänge zu alten und neuen Beziehungskisten: mein erstes Auto, mein bester Freund, die liebe, leidige Politik, also zu ganz normalem Alltagssperrmüll, ergänzt durch Chansons, vom Leben geschrieben, begleitet auf Gitarre, Akkordeon, Klavier, Ukulele…
Regie: Hedy Auer- Holleber/Ngmd./Thomas Hock/Köln
Fotos und Plakat von Michael Spieler HD
Pressebericht:
Lieder auf Gully-Xylophon und Gießkannen-Trompete
Abwechslungsreiches Gastspiel von Holly Holleber am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium
Von Felix Hügel
Neckarbischofsheim. Beziehungen. Sie können neu und aufregend oder aber routiniert und langweilig sein.
Mit diesem Thema setzte sich Holly Holleber bei seinem Gastspiel „Alles Schrott!? bzw. Beziehungsweisen“ am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium auseinander.
Der Auftritt jedoch war keine Minute langweilig, sondern immer unterhaltsam und abwechslungsreich.
Holly Holleber hat seine stärksten Momente bei den Chansons am Flügel, der Gitarre oder am Akkordeon. Doch man würde dem Auftritt nicht gerecht, reduzierte man ihn nur darauf.
Denn es gibt kaum ein scheinbar alltägliches Ding, das Holleber nicht zum Instrument umfunktioniert: der Gullydeckel wird zum Xylophon, der Eierschneider zur Harfe, Bettflaschen zu Trommeln und die Gießkanne zur Trompete. Selbst Gebrauchsgegenständen wie Messern, Gartenscheren oder einer „flotten Lotte“ schafft er es, rhythmische Geräusche zu entlocken. Mit denen untermalt er dann seine Gedichte und Songs.
Die Show ist so abwechslungsreich, dass man sich immer fragt: Was wird er denn nun als nächstes machen? Denn nicht nur musikalisch, sondern auch thematisch ist der Auftritt äußerst vielseitig: Vom ersten Auto, dem eigenen Garten und dem besten Freund bis zur Ehefrau. Und in manchen Stücken folgt einfach nur ein Wortspiel auf das andere. Holly Holleber weiß gekonnt mit Rhythmus und Sprache zu spielen.
Aber auch scheinbar ernste politische Themen zieht er durch den Kakao: „Da das mit der Deutschen Einheit nicht so ganz klappt, könnte man doch den 17. Juni wieder als Feiertag einführen und ihn dann gleich zur Produktivitätssteigerung wieder abschaffen.“
Hat man im einen Moment noch Tränen gelacht, so kommen im nächsten Moment Lieder, die unter die Haut gehen. Wie etwa „Ich lade dich ein“ oder „Ich möchte gerne fliegen“. Denn die erzeugen ein Gänsehaut-Gefühl.
Etwa vier Monate hat Holly Holleber am neuen Programm gearbeitet. Die Entstehungsweise der einzelnen Stücke war dabei völlig unterschiedlich: „Manchmal habe ich einfach einen Gegenstand wie die ‚flotte Lotte’ in der Hand und denke mir, damit könnte man doch eigentlich auch Musik machen. Manchmal steht aber der Text schon vorher fest und die musikalische Untermalung ergibt sich daraus.“
Und auch für Neckarbischofsheim hat Holleber eigens ein persönliches Lied komponiert. Schließlich habe er ja nicht nur durch die Zusammenarbeit mit der Theater-AG mittlerweile auch eine Beziehung mit der Stadt. Als Strophen nahm er die Informationstexte der offiziellen Homepage der Stadt Neckarbischofsheim. Den Refrain hat er mit einem Augenzwinkern selbst gedichtet:
„In Neckarbischofsheim, Helmhof und Untergimpern
kann man prima auf dem Klavier rumklimpern.
In Helmhof, Untergimpern und Neckarbischofsheim
kann man leben und trotzdem glücklich sein.“
2007 African Sanctus
Hier habe ich zur eigenen Erbauung als Sänger mitgewirkt und dieses besondere Werk aufgeführt, der Komponist war selbst anwesend und hat mir diese liebe Widmung geschrieben
2017 immer wieder benefiz
seit ich Musik mache, kamen immer wieder Anfragen, ob ich nicht da oder dort mitwirken könne für einen guten Zweck. Das wurden dann mehrere Auftritte über die Jahre verteilt wie die Chansongala 2004 - 2007 zugunsten der Aidshilfe, die Teilnahme in Afrikachören zur Finanzierung eines Waisenhauses in Lesotho oder auch immer wieder einmalige Veranstaltungen wie Religion der Straße oder für domino, eine Organisation, die sich in Bangladesh vor Ort engagiert



Andreas Schwarzer, unser Klavierstimmer seit Jahrzehnten, Klavierbauer und Freund hatte diesen Abend zugunsten der domino-Stiftung organisiert und es standen drei akustische Tastaturen, 2 Flügel und ein Klavier auf der Bühne. So hatte ich die einmalige Gelegenheit live improvisierend von Instrument zu wandern und zum Teil auch deren Klänge durch fixierte Pedale miteinander zu verschmelzen.
2017 Zeitensprung
Andy, ein die Jahre gekommener Rockmusiker, der aber schon erfolgreich gewesen ist, wird mit seiner Band eingeladen an einem Sängerwettstreit auf der Wartburg teilzunehmen. Auf ihrer Reise dorthin werden sie immer wieder in andere Zeiten versetzt und treffen auf Mark Twain, Don Quijote und Sancho Pansa, den Froschkönig und Oswald von Wolkenstein. Andy und die Sängerin der Gruppe, Viola, erkennen die sängerischen Qualitäten der Männer und wollen sie zu ihrem Backgroundchor machen. So glauben sie ihre Chancen beim bevorstehenden Wettbewerb zu erhöhen. Auf der Burg treffen sie auf die Burgfrau Elisabeth, die zu dem Sangeswettstreit geladen hat und den Inquisitor, der diese Frau Kraft seines Amtes quält. Die angedachten Backgroundsänger nehmen als Männerchor am Sängerfest teil und werden so zu Konkurrenten der Band, die gar nicht wie gewohnt spielen kann, da es keinen Strom gibt. Der Inquisitor, der die Band, nachdem er bei der Sängerin abgeblitzt ist, in den Kerker werfen lassen möchte, wird in letzter Minute gestoppt, da Mark Twain eine Batterie aufgetrieben hat, die die Verstärker der Band wieder laufen lässt. Mit der Rockmusik werden fast alle wieder in die Jetztzeit katapultiert.
Im Finale wird klar, dass nicht entscheidend ist, welcher Musikstil der bessere ist, sondern dass Musik an sich das Wesentliche ist und bei jedem Menschen eine andere Geist und Seele erreicht.
Ob das ganze Stück nun eher eine opera buffa oder ein Musical ist, sollte das Publikum selbst entscheiden.
Mir hat es großen Spaß gemacht unter der Regie von Wolfgang Mettenberger als alternder Rockmusiker Andy mit so tollen Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne dem Stück Leben zu geben.



2019 Eine mögliche Begegnung (Regie: Wolfgang Mettenberger)


Kostümprobe



Nach diesem großartigen Erfolg wollten wir natürlich weiterspielen, doch Corona und die damit verbundenen Maßnahmen machten eine Fortführung unmöglich



